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Michaela Polacek im Talk

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11. December 2024 , 18:30

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Kostenlos

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Veranstalter

Veranstaltungsort

Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze

Kärntner Str. 26/Marco-d'Aviano-G. 1 1010 Wien, Austria

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Die Teilnahme ist frei! Aufgrund begrenzter Plätze ist eine Anmeldung erforderlich.

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Foto © Katharina Schiffl

Michaela Polacek im Talk

Mit der ersten Einzelschau von Atelier 10-Künstlerin Michaela Polacek hat die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze ihre Reihe von Outsider-Art-Präsentationen eindrucksvoll fortgesetzt. Als Schlusspunkt der Ausstellungslaufzeit von „verkopft, verherzt, verhaart, verzischt“ gibt es am 11. Dezember 2024 noch einmal die Möglichkeit, die Werke zu erleben und gleichzeitig die Gedanken der Künstlerin dazu zu hören. 

Im Talk mit der Kuratorin und Albertina Modern-Direktorin Angela Stief sowie dem Atelier 10-Leiter Florian Reese wird Michaela Polacek darauf eingehen, was sie zu ihren filigranen und detailreichen Tuschezeichnungen inspiriert. Mit jedem ihrer Bilder führt die Künstlerin, wie sie betont, einen Kampf gegen drohende ästhetische Gefälligkeiten und platte Harmonien. Und daraus resultiert auch die Spannung, die die Werke für Angela Stief so besonders macht. Mit minimalen Mitteln entwirft die Künstlerin einen beeindruckenden grafischen Kosmos, der in seiner abstrakten und repetitiven Ästhetik an die Ornamentik anderer Kulturkreise erinnert.

Die Teilnahme ist frei – wir bitten um Ihre Anmeldung!

Michaela Polacek. verkopft, verherzt, verhaart, verzischt

Papier, manchmal riesige Bögen, die sich aus mehreren Teilen zusammensetzen, Fineliner, Tuschefüller oder Kugelschreiber sind der künstlerische Bedarf von Michaela Polacek, die 1972 in Wien geboren wurde und seit einigen Jahren im Atelier 10 in der Ankerbrotfabrik arbeitet.

Mit minimalen Mitteln entwirft die Künstlerin einen beeindruckenden grafischen Kosmos, der in seiner abstrakten und repetitiven Ästhetik an die Ornamentik anderer Kulturkreise erinnert. Die fein ausgearbeiteten Muster mit figurativen Einsprengseln und vereinzelten Worten, die Polacek in aufwendiger und minuziöser Detailarbeit zeichnet, entfalten in All-Over Strukturen einen Rhythmus aus Verdichtung und Zerstreuung, Konzentration und Öffnung.
Die spezifische Abstraktion der rankenartigen Gebilde, die Polacek in unterschiedlichen Schraffuren ausführt und mit onomatopoetischen Titeln wie Höpfeköpfe verschlingelt verbrödelt und verblättert oder verkopft, verherzt, verhaart, verzischt versieht, wirken verworren und träumerisch. Sich organisch entwickelnde Gewebe aus Linien mit Spiralformen, Ein- und Ausstülpungen, Rundungen oder Spitzen lassen an Gedärme, Netze und Froschlaich denken. Sie überziehen Oberflächen ohne erkennbares Regelmaß.
Polacek erschafft Kompositionen, die der Perfektion, ausgewogenen oder gar harmonischen Anordnungen stets trotzen. Liniengespinste sind von Leerstellen unterbrochen, scheinen ein Eigenleben zu entwickeln, werden zu Selbstläufern, die sich bis in die Unendlichkeit fortsetzen ließen, wenn die Ränder der Blätter nicht Grenzen setzten.
Die jeglichem Kontext entrissenen Formationen sind sinnfrei, nicht zu decodierende Gestaltungen abseits eines wie auch immer gearteten Strukturkonformismus. Mit jedem ihrer Bilder führt die Künstlerin, wie sie betont, einen Kampf gegen drohende ästhetische Gefälligkeiten und platte Harmonien.